Zur letzten Ruhestelle mit dem Auto
Bürgerin stellt Antrag im Hauptausschuss
Zwei Senioren stellten einen Antrag mit einem Fahrzeug zu einer Grabstätte auf dem Friedhof in Alt-Hürth an der Moschee vorzufahren. Die Antragsteller sind anscheinend eingeschränkt in ihrer Mobilität. Dabei rechtfertigten die Senioren ihr Anliegen, dass in Köln ein Befahren des Friedhofs für Personen älter als 80 Jahren möglich ist.
Auf Nachfrage der SPD-Fraktion zur Barrierefreiheit gab Bürgermeister Breuer weitere Informationen. Dabei stellte der Verwaltungschef klar, dass ihm keine umfassende Kenntnis der bestehenden Friedhöfe zur Barrierefreiheit vorliegen. Dennoch schilderte er am Beispiel des Friedhofs in Alt Hürth, dass dort weite Bereiche gut und barrierefrei zu erreichen sind. In älteren und gewachsenen Friedhöfen in Hürth könnten Stufen den Zugang zu beispielsweise Trauerhallen erschweren. Zudem bezweifelt der Verwaltungschef den Wunsch, weitere Flächen auf den Friedhöfen zu versiegeln. Verdichtete und verfestigte Wege sind nötig, damit Autos diese befahren können. Weiter ist zu berücksichtigen, dass neu angelegte Wege auf den Friedhöfen sich auf die Gebühren bei den Bestattungen auswirken. Ferner führte Bürgermeister Dirk Breuer auf Nachfrage aus, dass ihm der Wunsch, den Friedhof mit dem Auto zu befahren, Hürther Bürger bisher nicht vorgetragen haben. Die Antragstellerin wohnt in Köln.
Die Vertreterin der Fraktion der Grünen wollte wissen, ob in dem konkreten Fall der Antragstellerin eine Hilfe von der Stadt angeboten wird. Bürgermeister Dirk Breuer verwies auf die Angebote der ehrenamtlichen Helfer. Die grüne Stadtverordnete bat die Stellen für Hilfen in dem Antwortschreiben der Verwaltung an die Antragstellerin aufzunehmen.
Daraufhin lehnte die Mitglieder im Ausschuss den Bürgerantrag einstimmig ab. Einen Auftrag an die Verwaltung, die Bestandsaufnahme zur Barrierefreiheit der Friedhöfe durchzuführen, gab es durch die Politik nicht.
Barrierefreiheit ist wichtig, mit dem Auto zu befahren nicht notwendig
Ich meine, dass die Antragstellerin mit ihrem Antrag auf ein Thema hingewiesen hat, dass wir in unserer politischen Arbeit vertiefen sollten. Der Zugang zu Trauerhallten sollte in unserem Stadtgebiet barrierefrei möglich sein. Das Befahren mit dem Auto halte ich nicht für sinnvoll. Unser Bürgermeister führte richtig aus, dass die Stadt Hürth die Wege neu angelegen und verdichten müsste. Dennoch sollte die Verwaltung eine Bestandsaufnahme der Friedhöfe in Hinblick auf Barrierefreiheit durchführen. Damit ließe sich der Aufwand für barrierefreie Friedhöfe abschätzen. Zusätzlich könnte die Verwaltung die Auswirkungen auf die Gebühren berechnen.
Unsere Bevölkerung wird zunehmend älter. Daher gewinnt die Barrierefreiheit auf Friedhöfen an Bedeutung. Trotzdem besteht ein Unterschied, ob eine Grabstätte barrierefrei zugänglich oder diese mit dem Auto zu erreichen ist. Die Friedhöfe sind nicht die einzigen Orte in Hürth, die nur mit einer Hilfe zur Mobilität für die Menschen zu erreichen sind. Dennoch ist dieser Umstand nicht gleichzusetzen mit dem Wunsch an jeden Ort mit einem Auto vorfahren zu können.
Das Anliegen der grünen Stadtverordneten der Antragstellerin über die Stadt helfen zu wollen ist löblich. Das entbindet uns nicht von der Pflicht eine Lösung für alle betroffenen Menschen zu suchen. Vielleicht beschäftigen sich der Hürther Senioren- oder Behindertenbeirat ebenfalls mit dem Thema.