Höhere Tarife für unser Schwimmbad de Bütt
Freie Wähler / FDP für Vergünstigen bei Menschen mit geringem Einkommen
Die Mitglieder des Ausschusses verabschiedeten Erhöhungen zu den Tarifen. Damit wird das Schwimmen im Bad de Bütt teurer. Die Verwaltung begründete ihre Vorgehensweise auf den Umstand, dass es in den letzten Jahren keine Tariferhöhungen gab. Daher fing der Bäderbetrieb sämtliche Kostensteigerungen selbst auf. In der Folge ist das Defizit in den vergangen Jahren kräftig gestiegen.
Derzeit liegen die Ausgaben bei knapp 3,4 Millionen Euro. Die Einnahmen durch verkaufte Tickets betragen knapp 706000 Euro. Davon entfallen ungefähr 571000 Euro auf das Bad und 82000 Euro auf die Sauna. Die restlichen Erträge stammen aus anderen Posten.
Die Verwaltung gibt die Erhöhungen mit zwischen 6 % und 12 % für das Entgelt an. Damit sollen weitere Einnahmen von 80000 erzielt werden. Die Verwaltung rechnet für das Jahr 2023 mit Erträgen aus dem Verkauf von Tickets zu dem neuen Tarif von 1,08 Millionen Euro. Dennoch bleibt das jährliche Defizit des Schwimmbads De Bütt bei ungefähr 2 Millionen Euro.
In der Diskussion wollte Kurt Martmann Familien aus einkommensschwachen Haushalten mit Hürth Pass entlasten. Die Verwaltung prüft den Vorschlag des Stadtverordneten von den freien Wählern.
Das Schwimmbad de Bütt ist seit der Inbetriebnahme ein Betrieb mit kontinuierlich steigendem Defizit. Damals gab es Diskussionen um einen Deckel, der das Defizit auf 1..5 Millionen Euro begrenzen sollte. Die Diskussionen scheinen vergessen zu sein, nun schreibt die Verwaltung im Haushalt ein Defizit für das Schwimmbad de Bütt von knapp zwei Millionen Euro bis zum Jahr 2025 fort.
Für mich stellt sich die Frage, wieso muss jede Kommune im Rhein Erft Kreis ein Freibad betreiben. Wir könnten eine Schwimmstätte für das Schul- und Vereinsschwimmen in Hürth unterhalten. Möglicherweise lassen sich über eine Kooperation mit den benachbarten Kommunen kürzere Anfahrten umsetzen. Für unseren Haushalt würde die Schließung des Freibads eine spürbare Entlastung bedeuten.
Braucht jede Kommune in Rhein-Erft Kreis ein eigenes Freibad?
Weiter wirken die Zahlen wenig schlüssig, die die Verwaltung den Mitgliedern im Ausschuss präsentierte. Im Haushalt 2002 rechnete die Verwaltung noch mit Ticketverkäufen für das Jahr 2024 von 1,120 Millionen Euro. Im Entwurf des diesjährigen Haushalts geht die Verwaltung von Erträgen von knapp 1 Millionen Euro, mit der Tariferhöhung von 1,08 Millionen Euro aus. Damit sinken die erwarteten Erträge aus dem Betrieb des Schwimmbads trotz höherer Ticketpreise. Rechnet die Verwaltung mit einer rückläufigen Besucherzahl?
Zudem ist zu hinterfragen, ob jede Kommune in unserem Kreis ein eigens Freibad betreiben sollte. Wäre nicht eine Kooperation der Kommunen untereinander zielführender als gegenseitig um die Besucher aus den benachbarten Städten zu buhlen.
Sollten wir nicht lieber überlegen, ob wir den Betrieb des Freibads aufgeben und wie wir den Transfer zu den Freibädern in den Nachbarkommunen sicherstellen können. Zudem könnten wir uns auf das Schul- und Vereinsschwimmen konzentrieren und entsprechende Schwimmstätten mit deutlich geringeren Betriebskosten errichten. Hier scheinen Lösungen denkbar, die deutlich unterhalb des jährlichen Zuschusses von zwei Millionen Euro für das Schwimmbad de Bütt liegen.
Mein Wunsch ist ein Hürth, dass wir uns leisten können. Nur wenn der Haushalt weiter defizitär fortgeführt wird, dann könnten in Hürth ähnliche Gedanken, wie in Elsdorf aufkommen und die Grundsteuer wird erhöht. Das würde bedeuten, in Hürth wird es noch teurer zu leben. Daher sollte die Diskussion geführt werden, ob Einrichtungen mit einem großen und steigendem Defizit weiter zu führen sind. Zumindest die Diskussion sollten die Politiker führen. Das Ergebnis könnte ebenfalls sein, der Betrieb des Freibads ist richtig, den wir lieben Hürth mit einem Freibad.