Stadtbus in Hürth ohne politische Unterstützung
Fraktionen schweigen zu Kürzungen beim Stadtbus
Am Dienstag stand auf der Tagesordnung des Hauptausschusses das veränderte Angebot des Stadtbusses in Hürth. Der Tagesordnungspunkt hat seinen Ursprung in einer nichtöffentlichen Strategiesitzung von CDU, SPD, Grünen und FDP mit ihrem Partner den Freien Wählern. Im Ergebnis kam eine gekürzter Fahrplan des Stadtbusses heraus. Der Vorstand der Stadtwerke verkündete das Ergebnis der Strategiesitzung bereits im Verwaltungsrat. Nun schoß sich die Beratung im Hauptausschuss an. In der kommenden Woche soll der Stadtrat den abschließenden Beschluss treffen.
Ich bin seit mehreren Jahren aktiv in der Kommunalpolitik und bisher gab es fast immer politische Vertreter, die sich mit enormer Vehemenz für unseren Stadtbus einsetzten. Beispielsweise gab es in der Vergangenheit intensive Diskussionen zum Takt, 10 Minuten, 15 Minuten, 20 Minuten oder 30 Minuten Takt des Busses.
Ich bin selber kein Stadtbus Fahrer, dennoch finde ich das Stadtbus Angebot für Hürth wichtig. Zudem gewinnt der Stadtbus vor dem Hintergrund des Klimawandels enorm an Bedeutung.
Daher überraschte mich die Anmerkung des SPD Abgeordneten in der Sitzung. Der Genosse kritisierte nicht den Beschlussvorschlag zu den Kürzungen beim Stadtbus, sondern beschwerte sich über die nach seiner Meinung schwer verständliche Vorlage. Der Vertreter der freien Wähler stellte eine Frage zu den Kosten des Hüppers. Mit diesen zwei Wortmeldungen war das Thema für alle Beteiligten erledigt und es ging in die Abstimmung.
SPD-Mitglieder wünschen sich eine besser verständliche Vorlage zu den Sparmaßnahmen beim Stadtbus
Dabei stimmte die SPD-Fraktion zwar gegen den Beschluss, doch ihre Gründe bleiben ein Geheimnis. Nach der Wortmeldung ihres Mitglieds scheint wohl die Darstellung des Themas in der Vorlage von der Verwaltung der Grund zu sein.
Hier der Link zu der Vorlage:
Hier der Link zu den veröffentlichten Ergebnissen der geheimen Strategiesitzung von CDU, SPD und Grünen:
Ich könnte mir ein ausgeweitetes Angebot des Stadtbusnetzes vorstellen. Insbesondere für eine zunehmende Zahl älterer Menschen in unserem Stadtgebiet könnte der Stadtbus eine gute Alternative zu anderen Verkehrsmitteln sein. Weiter liegen unsere Stadtteile durch Freiräume häufig in nicht fußläufiger Entfernung zueinander. Hier ist der Stadtbus ebenfalls eine Hilfe für jüngere und ältere Menschen von einen Ortsteil in den anderen Ortsteil zu gelangen. Für die Fahrt nach Köln müssen viele Menschen in unserer Stadt zur Linie 18 gelangen, Dafür ist der Stadtbus ebenfalls wichtig.
Nun sind diese Verbindungen weitestgehend unberührt von den beschlossenen Kürzungen des Fahrplans. Derzeit werden hauptsächlich Menschen in Hürth Mitte die geänderte Führung der Linie 720 zu spüren bekommen. Doch was passiert, wenn nun in Folge der Kürzungen auf weiteren Linien ein Rückgang der Fahrgäste festzustellen ist? Dann könnten CDU, SPD und Grüne im Anschluss an einer geheimen Strategiesitzung wieder Kürzungen auf einzelnen Linienabschnitten beschließen.
Daher sind die Kürzungen des Angebots unseres Stadtbusses für mich das falsche Signal. Habe ich früher die Vehemenz, wie sich manche Mitglieder im Stadtrat für den Stadtbus einsetzen, für übertrieben gehalten, so fehlt mir heute eine Stimme, die sagt, „Wir brauchen ein besseres und umfangreicheres Angebot des Stadtbusses in Hürth.“