Zu den Berichten über die Schlägerei zwischen Lukas Gottschalk und Norbert Raatz in einer Hürther Gaststätte
die Auseinandersetzung schlägt Wellen und verbreitet sich auf vielen Kanälen
In den letzten beiden Tagen sprachen mich mehrere Menschen aus unserer Stadt auf die Auseinandersetzung zwischen Lukas Gottschalk, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD-Fraktion und Norbert Raatz, dem Mitglied im Stadtrat für die AFD sowie ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der AFD-Fraktion an.
Gewalt ist kein Mittel des politischen Austausches von Meinungen. Gewalt ist überhaupt kein Mittel des Austausches, ob politisch oder privat. Diskussionen, die wir mit Gewalt führen, ob physisch oder psychisch, verlieren alle Beteiligten. Ich habe am Montag noch den Film „Ghandi“ zur Unabhängigkeit von Indien gesehen. Dabei beeindruckte mich jedes Mal, wenn Ghandi für den Frieden fastete. Sein ständiges predigen eines gewaltlosen Widerstandes und der Liebe für den Feind, als ein starkes Mittel des Widerstandes, empfinde ich als sehr zielführend.
Wir sind 48 Mitglieder im Hürther Stadtrat und verabschieden in unserer nächsten Sitzung den Haushalt der Stadt Hürth. Ich wünsche mir für die Sitzung eine kritische und intensiv geführte Auseinandersetzung mit dem Haushalt.
Ich bin selber Mitglied der SPD Hürth. Zuvor war ich Mitglied der FDP Hürth. Nach über 20 Jahren in der Kommunalpolitik schätze ich die mit Leidenschaft geführten Diskussionen in unserem Stadtrat. Ich glaube, dass nur ein kleiner Teil der Wähler der AFD rechtsextrem ist. Ich erlebe in Gesprächen, wie Menschen mir Ihre Sorgen im täglichen Leben mitteilen. Dabei ist ein Teil der Menschen der Meinung, dass die Migrations- und Sozialpolitik des Bundes falsch ist. Die Diskussion hierzu ist wichtig und an anderer Stelle zu führen.
Engagement in der Kommunalpolitik ist wichtig für unsere Demokratie
Vielmehr erachte ich es als enorm wichtig, die Menschen in der Politik mitzunehmen und weiter im Dialog zu bleiben. Weiter sind wir als Mitglieder im Stadtrat nur Vertreter der Menschen, die uns gewählt haben. Mein Wunsch ist es, sich mit der Meinung möglichst vieler Menschen auseinander zu setzen. Daher freue ich mich über Anträge von den im Hürther Stadtrat vertretenen Fraktionen und fraktionslosen Mitgliedern. Wir haben im Hürther Stadtrat Mitglieder der CDU, der SPD, der Grünen, der Freien Wähler, der FDP, der Linken und der AFD.
Weiter freue ich mich, wenn sich möglichst viele Menschen in der Kommunalpolitik einbringen. Die Parteien brauchen Euren Einsatz und Eure Unterstützung auf allen Ebenen der Politik damit unsere Demokratie gesichert ist.
Ich wünsche mir eine Politik zu Inhalten und dem gemeinsamen Streben nach Lösungen zu Fragen in unserer Stadt. Dabei sind alle Mitglieder des Stadtrates einzubinden. Der Polizei wünsche ich viel Erfolg bei der schwierigen Aufgabe, den Vorfall zwischen Lukas Gottschalk und Norbert Raatz in der Gaststätte mit den vielen Emotionen zufriedenstellend aufzuklären.
Euch wünsche ich frohe Weihnachten und ein friedliches Fest
Sie schreiben von einer „Auseinandersetzung“ zwischen ihrem Fraktionsvorsitzenden Lukas Gottschalk und einem AFD Politiker. Die Videos sind doch im Netz frei zugänglich. Dort ist zu sehen wie Herr Gottschalk auf völlig passive Besucher einer Kneipe einschlägt und einen (ebenfalls völlig passiven) Gast mit einem Sprung in den Thorax attackiert. Er nimmt billigend in Kauf, dass der Gast hätte schwer verletzt werden können. Die Gäste wirken zurückhaltend und passiv und bemühen sich eher um Deeskalation. Und sie basteln daraus eine „Auseinandersetzung“ zwischen Politikern? Soll das ein Witz sein? Demnach wäre auch ein Banküberfall eine „Auseinandersetzung“ zwischen Besuchern der Bank und den Angestellten?
Danke Herr Krause für Ihren Kommentar. Ihren Vergleich finde ich ebenfalls gut. Bei einem Banküberfall wird die Polizei gerufen. Im besten Fall fangen die Polizisten den Bankräuber vor Ort. Anschließend ermittelt die Polizei und bemüht sich den Vorfall aufzuklären. Zum Schluss landet der Verfall vor der Judikativen. Insofern findet in Analogie zu Ihrem Beispiel nun die Aufklärung statt. Anschließend sind wir schlauer und in der Lage den Vorfall treffender zu bezeichnen. Nur die Vorverurteilung einer Seite birgt Gefahren. Daher sollten wir unserem Rechtssystem vertrauen. Weiter schreiben Sie „ihrem Fraktionsvorsitzenden Lukas Gottschalk“. Hier zeigt sich, wie wichtig, das ermitteln und aufklären ist. Zu meinem Bedauern bin ich nicht mehr Mitglied der SPD-Fraktion, sondern ein fraktionsloses Mitglied im Stadtrat. Dies ist auf der Homepage unserer Stadt Hürth nachzulesen.